Prachtvolles Sterben
Wenn der Nebel morgens grau
trist drückend noch den Wald umfängt
Und des letzten Regens Tau
noch tränend in den Wipfeln hängt
Dann weint das Herz im Abschiedsschmerz
Der Sommer ist vergangen.
Doch wenn die Sonne höher steigt
enthüllt sie das prachtvolle Sterben
Wenn der Wald sich in buntem Feuer zeigt
dem letzten Akt im Schauspiel des Werdens
Dann brennt das Licht, doch schmerzt es nicht
Und wer will mehr verlangen?
Wenn im Abendlicht die Welt
ein letztes Mal erstrahlend blüht
Wenn nichts die Vögel im Norden hält,
sie zieh’n wenn das Grün bunt verglüht
Dann stirbt der Sommer voller Pracht,
verneigt sich vor des Winters Macht.
Der Herbst hält uns umfangen.
© by Oile Oktober 2006
An einen Freund
Winde wehen übers Tal
ein Seufzen geht durch die Weiden
Ein Rabe blickt auf, krächzt sein klagendes Lied
Ach Sommer, ach Freund, sag,
willst du nicht bleiben?
Farbenspiel rauscht durch den Wald
die Blätter sind vom Wind getrieben
Die Ernte an Ähren ist schon lange vom Feld
Ach Sommer, ach Freund, sag,
wo bist du geblieben?
Stürme drohen nun von fern
Hagel und Blitz gehen nieder
Das Land beugt sich unter schwerer Wolken Last
Ach Sommer, ach Freund, sag,
wann kommst du wieder?
© by Oile September 2006
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